Ein "Entweder - Oder - Spiel"
Gibt es endlich den ersten Sieg in der Meisterschaft oder bleiben die Gränicher weiterhin ohne Vollerfolg in der laufenden Spielzeit? Können die Mannen von Marco und Beat Wüst Selbstvertrauen tanken für die Aargauer Cup Partie, vom kommenden Dienstag, oder muss im Pokal eine Wiedergutmachung her? Und die wohl wichtigste Frage: Können die Wynentaler den Anschluss an den Strich vorläufig halten oder verlieren sie ihn fürs Erste? Das heutige Spiel lieferte die Antworten. Ein Unglück kommt selten allein An diesem verregneten Samstagabend luden der SC Zofingen 2 und der FC Gränichen 1 zum Kellerduell in der Gruppe 1 der 3. Liga. Zwei Punkte trennten die beiden Mannschaften vor dem Spiel. Natürlich liebäugelten die Gäste aus dem Wynental damit, die rote Laterne an ihren Gegner abzugeben. Dazu benötigten sie allerdings einen Sieg. Und einen solchen gab es in der Meisterschaft bekanntlich noch nicht. Doch einmal muss sich dies ändern. Weshalb nicht heute. Die erste Chance des Spiels gehörte den Gränichern. Bereits in der zweiten Minute hatte Karkhaneh das 0:1 auf dem Fuss. Seine Direktabnahme, nach Füchslins Freistoss, landete allerdings direkt in den Armen von Schlatter. Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 15. Minute, ehe sich auch einmal der Gränicher Torhüter auszeichnen konnte. Bernhard Roth lenkte den Schuss von Karaboga mit einem guten Reflex um den Pfosten. Drei Minuten später war der Ersatzmann für Klingelfuss gegen denselben Spieler jedoch machtlos. Karaboga hatte keine Mühe, den Ball in der Eins gegen Eins Situation in die entferntere Ecke zu schieben, und das 1:0 für das Heimteam zu erzielen. Dem Zofinger Stürmer kam zu Gute, dass der Schiedsrichter zuvor sein Foul am letzten Gränicher Verteidiger grosszügig übersah. Und erst dies ermöglichte es ihm, alleine auf das Gästetor loszuziehen. So nahm das Unheil seinen Lauf, denn nur fünf Minuten später konnte Zofingen erneut jubeln. Manuel Steiner war zwar Sieger im Laufduell gegen Andelic; sein Klärungsversuch missriet aber gänzlich, so dass der Ball, unhaltbar für Bernhard Roth, ins Tor flog. Es sah demzufolge bei weitem nicht nach einem Sieg aus und viel Selbstvertrauen gab dieser 2:0 Rückstand ebenfalls nicht. Doch die Gränicher versuchten positiv und optimistisch zu bleiben, was durch Aufmunterungs- und Anfeuerungsversuche hörbar war. Das nächste Tor hätte in der Folge auf beide Seiten fallen können. Zum einen, weil die Gränicher bemüht waren, in der Offensive für Gefahr zu sorgen, sich aber in der Hintermannschaft oft auf Dribblings einliessen und so einige Bälle vertändelten. Zum Glück war Torhüter Roth jeweils auf dem Posten und konnte unter anderem in der 31. Minute einen scharfen Schuss von Tsutis in den Corner lenken. Die Gränicher verpassten es in dieser Phase, sich eine wirklich klare Torchance herauszuspielen. Der letzte Pass wurde, wie schon so oft, zu ungenau gespielt oder die Spieler verdribbelten sich und wurden vom Ball getrennt. Kurz vor der Pause eine Schrecksekunde für das Gästeteam. In der 42. Minute konnten gleich zwei Zofinger Spieler alleine auf das Gränicher Tor losziehen. Tsutis brachte es aber fertig, den Ball seinem Kollegen Mijatovic in den Rücken zu spielen, so dass dieser das Tor aus einer Abseitsposition erzielte und es bis zur Pause beim 2:0 blieb. Mangelnde Chancenauswertung führt Gränicher Anhang zur Verzweiflung Wie schon zum Beginn der Partie hatte Karkhaneh zwei Minuten nach Anpfiff die erste Chance. Sein Drehschuss landete jedoch im Aussennetz. Auch Müllers Schuss, in der 52. Minute, fand den Weg nicht ins Tor. Und nur zwei Minuten später verhinderte das Aluminium den Anschlusstreffer der Gränicher. Der eingewechselte Scicchitano erkämpfte sich im Strafraum den Ball, spitzelte ihn an Schlatter vorbei an den Pfosten. Den Nachschuss hämmerte Scicchitano an die Latte. Wenn sie denken, schlimmer geht es nicht mehr, haben sie sich leider getäuscht. Die Gränicher drückten weiter und erspielten sich noch mehr ausgezeichnete Chancen. In der 58. Minute stand erneut Scicchitano alleine vor dem gegnerischen Tor. Der Stürmer zirkelte den Ball an Schlatter, aber auch am Tor vorbei. Nicht besser machte es der junge Trost, in der 65. Minute. Nach einem Doppelpass mit Karkhaneh stand er ebenfalls alleine vor dem Zofinger Schlussmann. Doch wie sein Teamkollege zirkelte er den Ball an Keeper und Tor vorbei. Auf der Tribüne konnte der Gränicher Anhang kaum fassen, dass keine dieser Chancen den Weg ins Tor fand. So viel Pech kann eine Mannschaft einfach nicht haben. Irgendeinmal muss doch ein Treffer fallen! In der 77. Minute eine Teilerlösung. Scicchitano markierte mit einer Direktabnahme den Anschlusstreffer zum 2:1. Die Vorlage kam von Caamano. Nun schöpften die Gränicher noch einmal Mut. Doch hatten sie nicht schon zu viele Chancen vergeben? Die Antwort folgte postwendend. Nach einem Ballverlust des Gränicher Mittelfelds spielte sich Karaboga auf der linken Seite durch und hatte, wie schon beim 1:0, keine Mühe Bernhard Roth, in einer Eins gegen Eins Situation, zum 3:1 zu bezwingen. Mehr entweder als oder in der heutigen Partie Danach war es um die Gränicher Moral geschehen. Und dies kann ihnen nicht einmal übel genommen werden. Da treffen sie mit sechs (100%igen) Chancen nur einmal das Tor und Zofingen macht mit einer einzigen Chance in der zweiten Halbzeit einen Treffer. Das nagt nun mal am Selbstvertrauen und da hilft alles Aufmuntern und Anfeuern nichts. Im Moment läuft in der Meisterschaft alles gegen den FC Gränichen. Da kommt das Aargauer Cup Spiel am kommenden Dienstag gerade richtig. Bis jetzt konnten die Gränicher im Cup immer überzeugen und vor allem gewinnen. Das ist ein gutes Omen, auch wenn der Gegner erneut der SC Zofingen 2 ist. Heute gab es keinen Sieg. Doch dies kann sich am Dienstag ändern. Das heutige Spiel gab nicht viel Selbstvertrauen. Doch die Gränicher Jungs sollten auf alle Fälle weiter an sich glauben, denn im Cup ist bekanntlich alles möglich. Und wenn es in der Meisterschaft bisher noch nicht viel Selbstvertrauen zu gewinnen gab, müssen sie sich dieses eben im Cup holen!
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