4. Oktober 2005
1/8-Final Aargauercup


Zofingen 2 - Gränichen 1:4

Gränichen stürmt in den ¼-Final des Aargauer Cups
Nur drei Tage nach dem Meisterschaftsspiel Zofingen 2 - Gränichen 1 standen sich die beiden Mannschaften erneut gegenüber. Dieses Mal im 1/8-Finale des Aargauer Cups. Am Wochenende entschieden die Zofinger die Angelegenheit klar für sich. Doch im Cup gelten andere Gesetze. Neues Spiel - neues Glück. Zudem braucht man sich um die Gränicher im Pokal keine Sorgen zu machen. In den bisherigen zwei Aargauer Cup Partien lieferten die Wynentaler jeweils eine super Leistung ab und gewannen beide Spiele souverän. Weshalb sollte sich dies an diesem Abend ändern?

Wer die Tore nicht schiesst, der bekommt sie
Bei beiden Mannschaften standen im Vergleich zum Samstag, mit wenigen Ausnahmen, die gleichen elf Spieler auf dem Feld. Interessant auf Gränicher Seite war, dass im heutigen Spiel der Ersatz des Ersatztorhüters zum Zuge kam. Trainer Marco Wüst gab dem erst 15jährigen Fischer das Vertrauen. Zum Beginn der Partie genoss der junge Torhüter einen ruhigen Abend, da sich das Geschehen meistens in der Zofinger Platzhälfte abspielte.
In der Startphase versuchten es Karkhaneh und Müller mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Sicher ein probates Mittel, da der Rasen nass und glitschig war. Beide Abschlüsse verfehlten das Tor jedoch um einige Meter. Auch mit der nächsten Aktion, in der 11. Minute, wollte das Tor nicht fallen. Nach einer Ecke von Müller kam Karkhaneh völlig frei zum Kopfball. Er setze diesen allerdings neben den Pfosten. Und als der Ball in der 19. Minute, nach einem schönen Spielzug von Karkhaneh und Stauffer, endlich einmal aufs Tor kam, stand noch ein Zofinger Verteidiger im Weg, der den Ball von der Linie wegschlagen konnte.
Bis zu diesem Zeitpunkt war vom Heimteam nichts zu sehen. Dies änderte sich in der 21. Minute. Nach einem Ballverlust der Gränicher auf der linken Seite, eroberten sich die Zofinger das runde Leder. Liberto lancierte mit einem Steilpass Karaboga, der im Duell mit Torhüter Fischer den Ball ganz cool lupfte und entgegen dem Spielverlauf das 1:0 erzielte.

Gränichen verpasst Zofingen innert 14 Minuten den K.O.-Schlag
Die Wynenatler waren für einmal nur wenig geschockt von diesem Rückstand. Sie rannten weiter an und erspielten sich erneut gute Chancen. Doch im Abschluss waren die Gränicher zu ungenau oder der Zofinger Torhüter hatte seine Hände dazwischen.
In der 42. Minute war aber endgültig alles Pech abgeschüttelt. Holliger trat eine Ecke von rechts auf den hinteren Torpfosten. Dort standen gleich zwei Gränicher Spieler und zwei Zofinger Verteidiger. Alle vier Spieler gingen auf den Ball. Fabio Steiner war am schnellsten und konnte den Ball zum verdienten 1:1 Ausgleich über die Linie drücken. Dieses Tor, kurz vor der Pause, war Gold wert. Die Gränicher Moral stieg und die Zofinger haderten mit dem Schicksal. Dies zog sich hin, bis in die zweite Halbzeit. Diese hatte noch nicht richtig begonnen, da jubelten die Gränicher schon wieder. Trost eroberte sich im Mittelfeld einen Ball, passte diesen zu Müller, der den Ball sofort steil in den Sturm zu Karkhaneh weiterleitete. Da die Zofinger auf Abseits spekuliert hatten, konnte Gränichens Nummer 10 alleine auf Schlatter losziehen, liess ihm in der Eins gegen Eins Situation keine Chance und erzielte mit seinem Schuss in die linke untere Ecke kaltblütig das 2:1 für Gränichen.
Nun schien es, als wäre das Heimteam völlig von der Rolle. Müller hatte in der Folge keine Probleme, sich auf der linken Seite durchzusetzen. Seine flache Hereingabe fand den in der Mitte völlig freistehenden Karkhaneh, der mühelos in der 52. Minute das 3:1 erzielte.
Was war eigentlich mit dem jungen Torhüter der Gränicher? Fischer genoss bis zu diesem Zeitpunkt einen sehr ruhigen Abend. Dies änderte sich nun schlagartig. Karaboga lancierte in der 57.Minute mit einem mustergültigen Pass Andelic, der alleine vor Fischer auftauchen konnte. Der Gränicher Schlussmann meisterte seine erste Aufgabe mit Bravour und verhinderte mit einer Fussabwehr den Anschlusstreffer.
Ein weiterer Treffer wurde den Zofinger soeben verwehrt. Nicht aber den Gränichern. In der 61. Minute erhielten die Gäste einen Freistoss aus halblinker Position, zirka 25 Meter vor dem Tor zugesprochen. Karkhaneh setze sich den Ball und zirkelte diesen genau über die Mauer, in die linke hohe Ecke zum 4:1. Dies war Karkhanehs dritter persönlicher Treffer an diesem Abend und ein lupenreiner Hattrick dazu.

Fischer hielt alles, was auf sein Tor kam
Danach liessen es die Gränicher etwas ruhiger angehen. Dies konnten sie sich erlauben, da an diesem Abend nie das Gefühl aufkam, dass die Zofinger dieses Spiel noch zu ihren Gunsten wenden könnten. Allerdings bedarf es noch einiger guter Paraden von Fischer, dass die Gastgeber nicht noch das eine oder andere Tor erzielten. In der 70. Minute wehrte der junge Schlussmann einen Kopfballaufsetzer mit einem guten Reflex ab. Neun Minuten später parierte er einen Schuss von Hayir sicher. Und kurz vor dem Ende der Partie die wohl spektakulärste Aktion von Fischer. Mit einer gekonnten Flugeinlage parierte er den präzisen Schuss von Karaboga.
Danach war Schluss. Der Gränicher Jubel nach diesem Sieg war nicht zu überhören. Zu Recht freuten sich die Jungs über das Weiterkommen im Aargauer Cup, denn einmal mehr zeigten sie eine gute Leistung. Doch können die Wynentaler nun auch endlich in der Meisterschaft so spielen? Die Antwort lieferte der dreifache Torschütze Karkhaneh nach dem Spiel: "Wir müssen am Samstag da anknüpfen, wo wir heute aufgehört haben. Dann holen wir endlich die ersten drei Bohnen (kleine Anmerkung: Karkhaneh meinte, dass es für den FC Gränichen im Moment nur kleine Bohnen zu holen gäbe, da sie noch nicht wirklich viele Punkte auf dem Konto hätten). Heute war das Glück endlich einmal auf unserer Seite und wir konnten das Spiel noch drehen. Wir müssen einfach füreinander kämpfen, füreinander spielen und an uns glauben!", meinte Karkaheneh weiter. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

SC Zofingen 2 - FC Gränichen 1:4
Ort Sportplatz Trinermatten
Schiedsrichter Dirlik Mehmet, Fislisbach
Zuschauer 30
Tore 21. Min. 1:0 Karaboga
42. Min. 1:1 Steiner F.
47. Min. 1:2 Karkhaneh
52. Min. 1:3 Karkhaneh
61. Min. 1:4 Karkhaneh

Aufstellung
SC Zofingen 2
Schlatter / Scheuchzer / Todaro (65. Prudenzano) / Crepulja (65. Lopes Reis) / Senn / Liberto / Hionas / Hayir / Tsutis / Andelic / Karaboga

Aufstellung
FC Gränichen 1
Fischer / Caamano / Steiner F. / Roth Ph. / Füchslin / Steiner M. (74. Hurter) / Trost / Müller / Holliger / Karkhaneh / Stauffer (71. Scicchitano)

Bemerkungen
SC Zofingen 2 ohne Blaser, Gemperle G. (beide Urlaub), Mijatovic (gesperrt) und Gemperle D. (nicht eingesetzt)
FC Gränichen ohne Rompietti, Iannotti, Lanz, Schellenberg (alle verletzt), Frey (RS), Klingelfuss (Urlaub), Köbeli (abwesend) Roth B. (ET), Cois und Wüst (alle nicht eingesetzt).

Gelbe Karten: 45. Min. Karkhaneh (Foulspiel), 60. Min. Scheuchzer (Foulspiel), 64. Min. Liberto (Reklamieren), 82. Min. Holliger (Foulspiel)