Es ging um drei wichtige Punkte Vor genau sieben Monaten standen sich die beiden Mannschaften das letzte Mal gegenüber. Damals wurde in Gränichen gespielt und die Schöftler entschieden die Partie, mit einem Tor in der 93.Minute, für sich. Dies sollte sich im Rückrundenspiel natürlich nicht wiederholen. Die zwei Siege und das Unentschieden aus den Vorbereitungsspielen sehen viel versprechend aus. Doch die Realität spiegelt sich erst in der Meisterschaft wieder. Am vergangenen Freitagabend ging es darum, ein erstes (Ausrufe-)Zeichen zu setzen, nach Möglichkeit alle drei Punkte ins Wynental mitzunehmen, und das Polster im Kampf gegen die Abstiegsplätze zu vergrössern. Top oder Flop - Beides war zu sehen Das erste Ausrufezeichen kam allerdings nicht von den Gästen, sondern vom Heimteam. Gränichens Torhüter hatte, wie Schiedsrichter Moreno, ein gelbes Leibchen an. Schöftland wollte die Partie aus diesem Grund nicht beginnen. Deshalb durften Spieler und Zuschauer warten, bis das grüne Torwarttrikot aus der Kabine geholt wurde. Somit begann die Partie mit einer 5-minütigen Verspätung. Nun, was dieses Mätzchen auch immer zu bedeuten hatte, es nützte den Gastgebern nichts. Im Gegenteil, das Heimteam brachte kaum ein Bein vor das andere. Nur in der siebten Minute sorgte ein von Würgler getretener Freistoss, aus 25 Meter, für etwas Aufregung. Sein Gewaltsschuss flog allerdings genau auf den Gränicher Torhüter, so dass dieser den Ball ohne Mühe parieren konnte. Danach war die Reihe an Gränichen. Ab und zu gab es sehenswerte Kombinationen, wie nach knapp zehn Minuten, als die Kugel beinahe direkt über vier Stationen gespielt wurde, bevor sie bei Müller landete. Dieser sah seinen Schuss jedoch knapp am linken Torpfosten vorbeizischen. Was aber in einem Moment sensationell aussah, sah Minuten später grottenschlecht aus. Da gab es auf der Seite der Wynentaler unnötige Ballverluste, Dribblings in ausweglosen Situationen und Fehlpässe "en masse." Schöftland vermochte diese Unzulänglichkeiten aber nicht auszunutzen und so kamen die Gränicher dennoch zu Chancen. Nach 25 Minuten spielte Trost den freistehenden Cois an. Der Schuss des Captains wurde allerdings abgeblockt. Besser machte er es in der 32.Minute. Müller spielte den auf der linken Seite freistehenden Holliger an. Dieser setzte sich gegen einen Gegenspieler durch, spielte den Ball fast von der Grundlinie auf den in der Mitte völlig allein gelassenen Cois, der keine Mühe hatte, sein Team mit 0:1 in Führung zu bringen. Zwei Minuten später hätte es aber schon wieder vorbei sein können, mit der Führung der Gränicher. Klingelfuss brachte einen Rückpass nicht unter Kontrolle, was Santiago eine Eins gegen Eins Situation mit dem Gränicher Schlussmann ermöglichte. Der Schöftler Stürmer brachte den Ball zuerst aber nicht an Klingelfuss vorbei und im zweiten Anlauf scheiterte der Schöftler an seinen Nerven und traf das leere Tor nicht. Gleiches Bild nach dem Pausentee In der zweiten Halbzeit hatten wiederum die Platzherren die erste Chance. Buchser lancierte mit einem schönen Seitenwechsel seinen Teamkollegen Hilfiker. Dieser liess den Ball einmal aufspringen und drosch ihn in Richtung Gränicher Tor. Klingelfuss war aber auf dem Posten und konnte den Schuss entschärfen. Folgend waren wieder die Gäste an der Reihe. Mit ihrer ersten nennenswerten Chance, in der 56.Minute, erzielten sie das 0:2. Karkhaneh erhielt auf der linken Seite den Ball, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, legte die Pille für Müller auf, der Walti im Tor des SC Schöftland, mit seinem präzisen Flachschuss in die linke untere Ecke, keine Abwehrchance liess. Schöftland konnte erst nach einer Stunde auf den Zwei-Tore-Rückstand reagieren. Aeberhard hatte allerdings in der Eins gegen Eins Situation mit Gränichens Keeper die schwächeren Nerven. Zuerst scheiterte er an Klingelfuss und anschliessend schoss er den Ball ins Aussennetz, anstatt ins Tor. Danach reagierte der Trainer des Heimteams, wechselte das dritte Mal aus und spielte hinten nicht mehr mit einer Vierer-, sondern nur noch mit einer Dreierkette. Dies brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg für das Heimteam, auch wenn die Gränicher nun vermehrt mit Defensivaufgaben beschäftigt waren. Richtig gefährlich tauchten die Schöftler nie vor dem Gränicher Tor auf. Die Wynentaler hatten ihrerseits in der 85. und in der 89.Minute nochmals zwei hochkarätige Chancen. Zuerst konnte Trost, völlig freistehend vor Walti, eine Freistossflanke nicht verwerten und anschliessend war es Cois, der seinen Schuss, aus knapp 16 Meter, etwas zu hoch ansetzte. Für einmal kann grosszügig über diese vergebenen Chancen hinweggesehen werden, denn an diesem Abend brauchten die Gränicher keine Angst zu haben, dass die Schöftler noch zu einem Tor kommen würden, scheiterten sie doch bisher an Klingelfuss oder an ihren eigenen Nerven. Nur, auch in diesem Spiel gab es eine 93.Minute. Würgler erzielte kurz vor Schluss den Anschlusstreffer. Schiedsrichter Moreno liess die Gränicher den Anstoss noch ausführen, pfiff die Partie danach aber ab. "Hauptsache gewonnen" Die Gränicher waren sichtlich erleichtert, dieses Spiel gewonnen, und sich etwas Luft am Strich verschafft zu haben. "Es war wichtig, dass wir mit einem Sieg starten konnten", so Captain und Torschütze Cois nach dem Spiel. Und auch Klingelfuss meinte, dass diese drei Punkte sehr wichtig waren. So hätten sie sich etwas von den Abstiegsplätzen entfernen können. Alles in allem gesehen war die Gränicher Leistung sicher nur durchschnittlich. Aber, nach diesem Spiel durften die Gränicher einmal nach dem Motto "Hauptsache gewonnen" leben. Ausserdem waren einzelne Aktionen durchaus sehenswert; und diese, sowie die drei gewonnen Punkte lassen die Gränicher positiv auf die kommende Woche schauen. Da wartet am Samstag, 1.April 2006 (kein Scherz!), Mladost Aarau auf die Mannen des Trainerduos Wüst/Wüst. Anpfiff auf der heimischen Bänelimatte ist um 18.00 Uhr.
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