13. Mai 2006
Meisterschaft 3. Liga


Kölliken - Gränichen

Vorschau
Klassenerhalt oder Abstiegsendspiel
Spannung pur und großes Zittern bei den Gränicher. Der FC Gränichen trifft am Samstag (13.05.06, 18.00 Uhr) in seinem letzten Auswärtsspiel der Saison auf den FC Kölliken II.
Ein Punkt würde den Klassenerhalt bedeuten und für Erleichterung sowie ausgiebiges Feiern sorgen. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg von Menzo Reinach, käme es am 21. Mai wohl zu einem entscheidenden Abstiegsendspiel gegen die Wynenthaler. Vize-Captain Roth will von einem Herzschlagfinale nichts wissen und bemüht deshalb eine mutige, aber griffige Formel: "Wir gewinnen und dann sind wir durch."

Nach der 1:2 Niederlage gegen Zofingen ist der FC Gränichen in der Tabelle zwar nicht zurückgefallen und hat weiter 4 Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, trotzdem steht beim Gastspiel in Kölliken sehr viel auf dem Spiel.

Selbst wenn die Gränicher verlieren sollten, hätten Wüsts Schützlinge es immer noch selbst in der Hand. Captain Manuel Cois: "Wir haben die Kraft und Möglichkeit, um diese Saison zu überstehen und in der neuen anzugreifen." Routiner Christian Holliger, der zuletzt wachsende nervliche Belastung wahrgenommen hat, rät seinen Kollegen: "Es kann sein, dass gegen Zofingen einige mit dem Druck nicht fertig geworden sind. Wenn das so sein sollte, muss ich den einfachen Pass spielen. So lange bis ich die Sicherheit habe."

"Rompietti" ist zurück!
Wie die personelle Besetzung in Kölliken aussieht, entscheiden Marco und Beat Wüst kurzfristig. Sicher ist, dass Massi Rompietti nach langer Verletzungspause immer besser in Form kommt. Marco Wüst: "Mäx hat mir in den letzten Trainingseinheiten einen guten Eindruck hinterlassen. Er kann mehrere Gegenspieler binden und die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich ziehen. Ich hoffe, dass er uns gegen Kölliken mit seiner Erfahrung hilft." Auch der Italiener selbst freut sich: "Fußball spielen ist mein Leben. Ich bin froh, wieder da zu sein und der Mannschaft helfen zu können."

Cois, Hurter und Köbeli oder Stauffer, Rompietti und Müller?
Wer im Sturm auflaufen wird, ist unklar. "Marco Wüst": "Mäx ist noch nicht 100% fit. Cois ist nach überstandener Verletzung nicht so spritzig und läuft nicht rund. Wenigstens scheint sich Stauffer von seiner kleinen "Gehirn Erschütterung" erholt zu haben und sollte am Samstag auflaufen können. Ebenfalls konnte Maurus Hurter wieder vermehrt trainieren und steht der Mannschaft in immer besser werdender Form zur Verfügung.

Im Mittelfeld denkt das Trainerduo über eine Pause für Christian Holliger nach: "Wir wissen nicht, ob seine Verletzung bis am Samstag ganz auskuriert sein wird." Eine Alternative machte im Training auf sich aufmerksam. "Marco Wüst": "Renggli hat diese Woche wirklich gut trainiert." Weiter ist fraglich ob der Torgefährliche Mittelfeldspieler Florian Müller am Samstag zur Verfügung steht, er besucht einen am Samstag angesetzten Trainerkurs! Doch auch in diesem Fall hat das Trainerduo einige Alternativen. Somit könnte Remo Köbeli zum Zuge kommen, der in seinen bisherigen Einsätzen immer überzeugt hat. Die andere Variante wäre Karkaneh vom Sturm ins Mittelfeld zurückzunehmen.

In der Abwehr hat der Coach keine grosse Auswahl, da neben den gesperrten Caamano und F. Steiner auch Frey und Lanz abwesend sein könnten. Somit muss sich das Trainerduo bis Samstag etwas einfallen lassen.

Happy-End
Die Gränicher hoffen ihrem letzten Sieg in Kölliken am 15. Oktober 2004 (3:4) einen weiteren "Dreier" hinzuzufügen, um die Bilanz gegen den Kontrahenten aufzupolieren und gleichzeitig für ein Happy-End in einer so nicht erwarteten Spielzeit zu sorgen.

Kölliken - Gränichen 3:3




Erneut hiess es: Abstiegskandidat vs. Abstiegskandidat

Nachdem die Gränicher es letzte Woche verpasst hatten, sich gegen die zweite Mannschaft von Zofingen, den Klassenerhalt zu sichern, ging es an diesem Wochenende in die nächste Runde, im Kampf gegen den Abstieg.
Die Ausgangslage war klar: Mit einem Unentschieden oder einem Sieg würden sich die Wynentaler definitiv aus dem Abstiegsrennen verabschieden. Doch welche Mannschaft spielt auf Remis, wenn die Ausgangslage derart prekär ist, vor allem dann, wenn der Gegner, in diesem Fall der FC Kölliken 2, unbedingt gewinnen muss.
Am zweitletzten Spieltag der Saison 2005/2006 durfte demzufolge auf eine spannende Partie gehofft werden, in der die Akteure ihr Potential noch einmal voll ausschöpfen und an ihre (Leistungs-)Grenzen gehen konnten.


Auf Teufel komm raus
Die Gränicher gingen allerdings mit einer ziemlich grossen Hypothek in die Partie. Stammtorhüter Klingelfuss fehlte seinem Team in diesem bedeutungsvollen Spiel, aufgrund seiner roten Karte, die er in der Partie gegen Zofingen 2 erhalten hatte. Seinen Platz nahm der 16-jährige Adrian Fischer ein. Der junge Torhüter kann durchaus als Glücksbringer für die erste Mannschaft betrachtet werden, denn mit Fischer im Tor gingen die Wynentaler in dieser Saison immer als Sieger vom Platz.
Von Beginn weg spielte sich das Geschehen fast nur in der Hälfte der Kölliker ab. Die Gränicher hatten gleich in der ersten Minute die Gelegenheit, in Führung zu gehen. Feller hielt jedoch den Schuss von Cois. Danach erarbeiteten sich die Gäste viele Chancen. Etwas Zählbares schaute dabei gleichwohl nicht heraus. Karkhaneh vergab bis zur 20.Minute dreimal aus aussichtsreicher Position, Trost traf in der 34.Minute nur die Latte und Iannotti scheiterte kurz vor dem Pausenpfiff aus vier Meter an Feller. Die einzige Prüfung für Fischer folgte in der 45.Minute. Der Schuss des Köllikers Captains Köbeli war jedoch kein Problem für den jungen Keeper.
Der Torreigen wurde in der ersten Halbzeit von keinem der beiden Teams eröffnet; ganz im Gegensatz zu Petrus, der seine Schleusen weit öffnete und das Spielfeld innerhalb von wenigen Minuten unter Wasser setzte. Somit wurden die zweiten 45 Minuten zum Glücksspiel, denn das runde Leder blieb immer wieder in den Pfützen liegen, die sich auf dem Platz gebildet hatten.

Sechs Tore in 34 Minuten
Dass ein gepflegtes Passspiel dennoch möglich war, zeigten die Gränicher in der 51.Minute. Stauffer wurde auf der linken Seite steil geschickt. Seine Hereingabe kam zum freistehenden Trost, der den Ball mit einem perfekten Aussenristschuss in der rechten unteren Torecke versenkte. Dieses Tor tat den Gränichern sichtlich gut und es war spürbar, dass eine erste Erleichterung den Einzug in die Mannschaft erhielt, denn sollte es bei diesem Spielstand bleiben wären die Gränicher auf alle Fälle gerettet. In der Folge kam es sogar noch besser: Nur sechs Minuten später erhöhte Müller mittels Penalty auf 2:0. Hurter wurde zuvor im Strafraum zu Fall gebracht.
Diese 2:0-Führung schien die Mannen von Marco und Beat Wüst aber zu sehr zu beruhigen, denn anders ist es nicht zu erklären, dass die Wynentaler plötzlich einen Gang zurückschalteten und ihren Gegner stark machten. "Wir dachten wieder, dass dieser Vorsprung reichen würde und haben einen Gang zurückgeschaltet. So etwas geht einfach nicht!" Dies die leicht angesäuerten Worte von Marco Wüst. Dass der Zwei-Tore-Vorsprung eben nicht reichen würde, diese schmerzliche Erfahrung machten die Gränicher innerhalb von 20 Minuten. Zuerst wurde der kurz zuvor eingewechselte Oppliger auf der linken Seite nicht angegriffen, so dass er alleine auf Fischer ziehen und den Ball mit einem Heber zum 2:1 im Tor platzieren konnte. Eine Viertelstunde später scheiterte derselbe Spieler in einer Eins gegen Eins Situation am Gränicher Schlussmann. Der Kölliker Spieler bekam allerdings eine zweite Chance, bewies Übersicht und bediente mit einem Lupfer den freistehenden Werthmüller, der zum 2:2 einschoss. Und nochmals fünf Minuten später köpfte Reck die Gränicher ins vorläufige Elend.
Plötzlich waren die Gränicher wieder mitten im Abstiegssumpf und langsam aber sicher wurde die Zeit knapp, um noch ein Tor zu erzielen. Für einmal hatten die Gäste aber nicht nur das Glück des Tüchtigen gepachtet, sondern konnten zugleich auf die gütige Mithilfe von Feller zählen. Der Kölliker Schlussmann liess in der 85.Minute einen harmlosen Schuss von Iannotti hinter die Linie kullern. Den Gränichern war dies egal und der Treffer wurde gefeiert, als hätten sie gerade den Meistertitel gewonnen, was verständlich war, denn mit diesem Resultat wäre der Ligaerhalt wieder gesichert gewesen.

Minimalziel erreicht
Es blieb bis zum Schluss bei diesem Unentschieden, auch wenn der Schiedsrichter in der 93.Minute, nach einem Foul von Renggli an Oppliger, durchaus auf Elfmeter hätte entscheiden können. Er tat dies aber nicht, was vielleicht am Ende ausgleichende Gerechtigkeit war, denn in der ersten Hälfte wurde Stauffer im Strafraum gefoult und erhielt ebenfalls keinen Elfmeter.
Mit diesem Punktgewinn haben die Bänelimatte-Jungs ihr Minimalziel, den Klassenerhalt, erreicht. "Einen Punkt haben wir gebraucht und diesen Punkt haben wir geholt", dies die kurze, aber sehr treffende Analyse von Trainer Marco Wüst nach der Partie.
Im letzten Spiel, vom kommenden Sonntag, geht es für die Gränicher um nichts mehr. Und dennoch wollen sie das Wynentaler-Derby gegen Menzo Reinach gewinnen, um einen guten Saisonabschluss und eine gute Ausgangslage für das anschliessende Abschlussfest zu haben. Anpfiff ist um 15.00 Uhr auf der Bänelimatte.


FC Kölliken 2 - FC Gränichen 1 3:3 (0:0)
Ort Sportplatz Walke, Kölliken
Schiedsrichter Frey Michael, Baden
Zuschauer 40
Tore 51. Min. 0:1 Trost
57. Min. 0:2 Müller (Foulelfmeter)
62. Min. 1:2 Oppliger
77. Min. 2:2 Werthmüller
82. Min. 3:2 Reck
85. Min. 3:3 Iannotti

Aufstellung
FC Kölliken 2
Feller; Reck, Siegrist, Züllig (66. Loli); Naldi M., Haller, Köbeli, Jacobsen; Thomann, Werthmüller, Fretz (58. Oppliger)

Aufstellung
FC Gränichen 1
Fischer; Füchslin, Roth Ph., Köbeli, Renggli.; Iannotti, Karkhaneh (66. Rompietti), Trost, Stauffer; Hurter (90. Lanz), Cois (55. Müller)

Bemerkungen
FC Kölliken 2 ohne Sommer, Hofer, Figueiredo, Stutz (alle verletzt), Meyer, Zurbrügg (beide Militär), Uhlmann und Naldi T. (beide nicht eingesetzt)
FC Gränichen 1 ohne Steiner M, Holliger (beide verletzt), Klingelfuss, Caamano, Steiner F. (alle gesperrt), Roth B., Scicchitano, Bertschi (alle nicht im Aufgebot) und Frey (nicht eingesetzt). 55. Cois verletzt ausgeschieden

Gelbe Karten: 48. Füchslin (Foulspiel), 54. Reck (Foulspiel), 70. Rompietti (Foulspiel), 92. Renggli (Foulspiel)