Erneut hiess es: Abstiegskandidat vs. Abstiegskandidat
Nachdem die Gränicher es letzte Woche verpasst hatten, sich gegen die zweite Mannschaft von Zofingen, den Klassenerhalt zu sichern, ging es an diesem Wochenende in die nächste Runde, im Kampf gegen den Abstieg.
Die Ausgangslage war klar: Mit einem Unentschieden oder einem Sieg würden sich die Wynentaler definitiv aus dem Abstiegsrennen verabschieden. Doch welche Mannschaft spielt auf Remis, wenn die Ausgangslage derart prekär ist, vor allem dann, wenn der Gegner, in diesem Fall der FC Kölliken 2, unbedingt gewinnen muss.
Am zweitletzten Spieltag der Saison 2005/2006 durfte demzufolge auf eine spannende Partie gehofft werden, in der die Akteure ihr Potential noch einmal voll ausschöpfen und an ihre (Leistungs-)Grenzen gehen konnten.
Auf Teufel komm raus
Die Gränicher gingen allerdings mit einer ziemlich grossen Hypothek in die Partie. Stammtorhüter Klingelfuss fehlte seinem Team in diesem bedeutungsvollen Spiel, aufgrund seiner roten Karte, die er in der Partie gegen Zofingen 2 erhalten hatte. Seinen Platz nahm der 16-jährige Adrian Fischer ein. Der junge Torhüter kann durchaus als Glücksbringer für die erste Mannschaft betrachtet werden, denn mit Fischer im Tor gingen die Wynentaler in dieser Saison immer als Sieger vom Platz.
Von Beginn weg spielte sich das Geschehen fast nur in der Hälfte der Kölliker ab. Die Gränicher hatten gleich in der ersten Minute die Gelegenheit, in Führung zu gehen. Feller hielt jedoch den Schuss von Cois. Danach erarbeiteten sich die Gäste viele Chancen. Etwas Zählbares schaute dabei gleichwohl nicht heraus. Karkhaneh vergab bis zur 20.Minute dreimal aus aussichtsreicher Position, Trost traf in der 34.Minute nur die Latte und Iannotti scheiterte kurz vor dem Pausenpfiff aus vier Meter an Feller. Die einzige Prüfung für Fischer folgte in der 45.Minute. Der Schuss des Köllikers Captains Köbeli war jedoch kein Problem für den jungen Keeper.
Der Torreigen wurde in der ersten Halbzeit von keinem der beiden Teams eröffnet; ganz im Gegensatz zu Petrus, der seine Schleusen weit öffnete und das Spielfeld innerhalb von wenigen Minuten unter Wasser setzte. Somit wurden die zweiten 45 Minuten zum Glücksspiel, denn das runde Leder blieb immer wieder in den Pfützen liegen, die sich auf dem Platz gebildet hatten.
Sechs Tore in 34 Minuten
Dass ein gepflegtes Passspiel dennoch möglich war, zeigten die Gränicher in der 51.Minute. Stauffer wurde auf der linken Seite steil geschickt. Seine Hereingabe kam zum freistehenden Trost, der den Ball mit einem perfekten Aussenristschuss in der rechten unteren Torecke versenkte. Dieses Tor tat den Gränichern sichtlich gut und es war spürbar, dass eine erste Erleichterung den Einzug in die Mannschaft erhielt, denn sollte es bei diesem Spielstand bleiben wären die Gränicher auf alle Fälle gerettet. In der Folge kam es sogar noch besser: Nur sechs Minuten später erhöhte Müller mittels Penalty auf 2:0. Hurter wurde zuvor im Strafraum zu Fall gebracht.
Diese 2:0-Führung schien die Mannen von Marco und Beat Wüst aber zu sehr zu beruhigen, denn anders ist es nicht zu erklären, dass die Wynentaler plötzlich einen Gang zurückschalteten und ihren Gegner stark machten. "Wir dachten wieder, dass dieser Vorsprung reichen würde und haben einen Gang zurückgeschaltet. So etwas geht einfach nicht!" Dies die leicht angesäuerten Worte von Marco Wüst. Dass der Zwei-Tore-Vorsprung eben nicht reichen würde, diese schmerzliche Erfahrung machten die Gränicher innerhalb von 20 Minuten. Zuerst wurde der kurz zuvor eingewechselte Oppliger auf der linken Seite nicht angegriffen, so dass er alleine auf Fischer ziehen und den Ball mit einem Heber zum 2:1 im Tor platzieren konnte. Eine Viertelstunde später scheiterte derselbe Spieler in einer Eins gegen Eins Situation am Gränicher Schlussmann. Der Kölliker Spieler bekam allerdings eine zweite Chance, bewies Übersicht und bediente mit einem Lupfer den freistehenden Werthmüller, der zum 2:2 einschoss. Und nochmals fünf Minuten später köpfte Reck die Gränicher ins vorläufige Elend.
Plötzlich waren die Gränicher wieder mitten im Abstiegssumpf und langsam aber sicher wurde die Zeit knapp, um noch ein Tor zu erzielen. Für einmal hatten die Gäste aber nicht nur das Glück des Tüchtigen gepachtet, sondern konnten zugleich auf die gütige Mithilfe von Feller zählen. Der Kölliker Schlussmann liess in der 85.Minute einen harmlosen Schuss von Iannotti hinter die Linie kullern. Den Gränichern war dies egal und der Treffer wurde gefeiert, als hätten sie gerade den Meistertitel gewonnen, was verständlich war, denn mit diesem Resultat wäre der Ligaerhalt wieder gesichert gewesen.
Minimalziel erreicht
Es blieb bis zum Schluss bei diesem Unentschieden, auch wenn der Schiedsrichter in der 93.Minute, nach einem Foul von Renggli an Oppliger, durchaus auf Elfmeter hätte entscheiden können. Er tat dies aber nicht, was vielleicht am Ende ausgleichende Gerechtigkeit war, denn in der ersten Hälfte wurde Stauffer im Strafraum gefoult und erhielt ebenfalls keinen Elfmeter.
Mit diesem Punktgewinn haben die Bänelimatte-Jungs ihr Minimalziel, den Klassenerhalt, erreicht. "Einen Punkt haben wir gebraucht und diesen Punkt haben wir geholt", dies die kurze, aber sehr treffende Analyse von Trainer Marco Wüst nach der Partie.
Im letzten Spiel, vom kommenden Sonntag, geht es für die Gränicher um nichts mehr. Und dennoch wollen sie das Wynentaler-Derby gegen Menzo Reinach gewinnen, um einen guten Saisonabschluss und eine gute Ausgangslage für das anschliessende Abschlussfest zu haben. Anpfiff ist um 15.00 Uhr auf der Bänelimatte.
FC Kölliken 2 - FC Gränichen 1 3:3 (0:0) |
Ort |
Sportplatz Walke, Kölliken |
Schiedsrichter |
Frey Michael, Baden
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Zuschauer |
40 |
Tore |
51. Min. 0:1 Trost 57. Min. 0:2 Müller (Foulelfmeter) 62. Min. 1:2 Oppliger 77. Min. 2:2 Werthmüller 82. Min. 3:2 Reck 85. Min. 3:3 Iannotti
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Aufstellung FC Kölliken 2 |
Feller; Reck, Siegrist, Züllig (66. Loli); Naldi M., Haller, Köbeli, Jacobsen; Thomann, Werthmüller, Fretz (58. Oppliger)
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Aufstellung FC Gränichen 1 |
Fischer; Füchslin, Roth Ph., Köbeli, Renggli.; Iannotti, Karkhaneh (66. Rompietti), Trost, Stauffer; Hurter (90. Lanz), Cois (55. Müller)
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Bemerkungen |
FC Kölliken 2 ohne Sommer, Hofer, Figueiredo, Stutz (alle verletzt), Meyer, Zurbrügg (beide Militär), Uhlmann und Naldi T. (beide nicht eingesetzt) FC Gränichen 1 ohne Steiner M, Holliger (beide verletzt), Klingelfuss, Caamano, Steiner F. (alle gesperrt), Roth B., Scicchitano, Bertschi (alle nicht im Aufgebot) und Frey (nicht eingesetzt). 55. Cois verletzt ausgeschieden
Gelbe Karten: 48. Füchslin (Foulspiel), 54. Reck (Foulspiel), 70. Rompietti (Foulspiel), 92. Renggli (Foulspiel) |
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