Immer noch kein Punktgewinn für Gränichen Die Zeit war kurz, um die schmerzhafte 3:2 Niederlage, vom vergangenen Samstag, zu verdauen, denn bereits am Dienstag stand man dem SC Schöftland, einem weiteren unangenehmen Gegner gegenüber. Für diese Partie wurde die Mannschaft wieder umgestellt. Mittelfeldpatron Roth rutschte in die Innenverteidigung und der bisherige Abwehrchef Cois spielte auf der rechten Abwehrposition. Im Mittelfeld agierten mit Manuel Steiner und Iannotti zwei Spieler, die in dieser Saison noch nie in der Startelf standen. Letzterer hatte an diesem Abend nur einen Kurzeinsatz, denn nach einem Prellball in der achten Minute musste Iannotti mit einer Knieverletzung vom Platz. Von diesem Paukenschlag mussten sich die Platzherren erst einmal erholen. So gehörte die erste grosse Chance den Gästen aus Schöftland. Heinigers Weitschuss konnte jedoch sicher von Klingelfuss pariert werden. Nach diesen turbulenten Startminuten kamen die Gränicher besser ins Spiel. Sie liessen den Ball gut und relativ sicher durch die eigenen Reihen laufen. Einzig der letzte Pass für die Stürmer kam zu selten an. In der 20. Minute der nächste Schock für die Gränicher. Auch Karkhaneh musste das Feld verletzt verlassen. Ihn erwischte es mit einer Zerrung. Erneut schien dies die Gränicher für einen Moment zu lähmen. Anders war die Unaufmerksamkeit nicht zu erklären, die es dem Schöftler Hilfiker ermöglichte alleine auf den Gränicher Schlussmann zu ziehen. Dieser war aber auf dem Posten und gewann das Eins gegen Eins Duell für sich. Nun schienen die Mannen vom Trainerduo Wüst/Wüst endlich wach zu sein, denn der Rest der ersten Halbzeit gehörte klar ihnen. In der 26. Minute konnte Liniger einen Schuss von Müller nur mit viel Mühe abwehren. Vier Minuten später, nach einer Ecke von Wüst, hatte Roth Pech, dass sein Kopfball vom Schöftler Torwart aus der Ecke gefischt wurde. In der 35. Minute endlich die Erlösung. Wüst spielte einen Freistoss kurz auf Cois, dieser lief bis zur Grundlinie, spielte den Ball flach in die Mitte zum freistehenden Müller, der den Ball mit einem scharfen Schuss zum 1:0 im Tor unterbrach. Mit diesem Resultat gingen beide Mannschaften in die Pause. Dies hatten wir doch aber schon mal. Richtig - im letzten Spiel, gegen Gontenschwil, gingen die Gränicher auch mit einer Führung in die Pause, verspielten diese aber in der Folge auf klägliche Art und Weise. Und so kam es auch zum Start der zweiten Halbzeit. Müller hatte zwar gleich zwei Minuten nach Wideranpfiff einen Pfostenschuss zu verzeichnen. Doch danach lief nicht mehr viel zusammen. Das Heimteam war nicht mehr so aggressiv, wie noch in der ersten Halbzeit. Und so wurden zum Beginn der zweiten 45 Minuten keine Zweikämpfe mehr gewonnen. Die logische Folge: Das 1:1. Velimirovic erzielte es mit einem satten Schuss in der 55. Minute. Nach Ablauf einer Stunde ging es Schlag auf Schlag. In der 63. Minute konnte Stauffer dank einer Unsicherheit von Liniger das 2:1 erzielen. Der Schöftler Torwart unterlief eine Flanke und Stauffer, der am hinteren Pfosten stand, brauchte den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Die Freude über die erneute Führung war aber nur von kurzer Dauer, denn sechs Minuten später erzielte Heiniger mit einem Flachschuss in die rechte untere Torecke den 2:2 Ausgleichstreffer. In der Schlussphase des Spiels vermochten sich die Platzherren nochmals zu steigern. Sie wollten im dritten Spiel endlich als Sieger vom Platz gehen. Sie drückten die Schöftler nun ziemlich in die eigene Hälfte zurück. Jedoch blieben ihre Angriffsversuche in der gegnerischen Abwehr hängen oder die Zuspiele in den Sturm waren zu ungenau, so dass es vor dem Schöftler Tor nicht wirklich gefährlich wurde. Erst ein Freistoss von Stauffer, in der 87. Minute, hätte fast das 3:2 gebracht. Doch der Gästetorwart konnte den Ball gerade noch um den Pfosten lenken. Auch in der 91. Minute wollte das runde Leder nicht ins Tor. Wüsts Freistoss blieb in der Mauer hängen. Ja und dann kam wieder einmal die Weisheit zum Vorschein, dass ein Spiel so lange dauert, bis der Schiedsrichter es abpfeift, denn wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff, in der 93. Minute, erzielten die Gäste den 2:3 Siegtreffer. Erneut war es Heiniger, der Klingelfuss mit einem Flachschuss bezwingen konnte. Danach war Schluss. Wiederum blieben für den FC Gränichen keine Punkte übrig. Eine Steigerung gegenüber dem Gontenschwil-Spiel war zwar sichtbar, aber durch zu viele Eigenfehler ermöglichten die Gränicher den Schöftler, die drei Punkte von der Bänelimatte zu entführen. Zudem braucht es einfach eine Aggressivität, die über die gesamte Spieldauer hinweggeht und nicht nur sporadisch zu sehen ist. Die Gränicher Spieler sollten sich jetzt aber nicht verrückt machen, denn sie selbst wissen am besten, dass sie es besser können. Sie sollten einfach möglichst schnell, die Freude am Fussball wieder finden und trotz allem positiv in die Zukunft schauen. Und gratis Selbstvertrauen gäbe es, wenn sie am kommenden Samstag dem Zweitligisten Melligen, im Aargauer Cup, ein Bein stellen würden…!
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