18. April 2006
Meisterschaft 3. Liga


Gränichen - Rothrist 4:2

Der Ansturm der Zuschauer




Solide Leistung im Kampf gegen den Abstieg

Das Oster-Wochenende ist wie im Fluge vergangen und bereits steht der normale Alltag wieder an; und somit abermals der Ernst des Lebens.
Durchaus als ernst betrachtet werden darf ebenfalls die Lage des FC Gränichen in der aktuellen Meisterschaft. Nach der desolaten Leistung im letzten Spiel, gegen den FC Erlinsbach (4:1 Niederlage!), steht die Mannschaft von Marco und Beat Wüst wieder mitten im Abstiegskampf. Nur gerade magere zwei Pünktchen beträgt der Vorsprung auf den elften Platz. Hinzu kommt, dass am heutigen Abend, mit dem FC Rothrist 2, eine Mannschaft auf die Bänelimatte kam, gegen die die Wynentaler in der Vorrunde gleich mit 4:0 untergingen. Ein Sieg war entsprechend doppelt Pflicht: Erstens im Kampf gegen den Abstieg und zweitens zur Wiedergutmachung für die Vorrundenschlappe und das letzte Spiel.


Viel Kampf und Engagement
Auf der Seite der Gränicher fehlten mit Roth und Trost gleich zwei Stammspieler. Abwehrchef Roth war nach seiner vierten gelben Karte gesperrt und Mittelfeldspieler Trost fehlte krankheitshalber. Somit war das Trainerduo Wüst/Wüst zu Umstellungen gezwungen. Für den gesperrten Roth spielte Lanz in der Innenverteidigung und Köbeli ersetzte Trost im zentralen Mittelfeld. Eines kann vorweggenommen werden: Beide Akteure machten ihre Sache gut und dürfen sich sicher Hoffnungen machen, in der nächsten Partie ebenfalls von Beginn weg zu spielen. Nun aber der Reihe nach.
Die Startphase gehörte den Gästen aus Rothrist. Bis zur zwölften Minute kamen sie zu zwei Eckbällen und einem Freistoss aus aussichtsreicher Position vor dem Tor. All diese Gelegenheiten wurden aber mehr oder weniger kläglich vergeben, so dass nie wirklich Gefahr für das Gränicher Tor drohte. Die Wynentaler ihrerseits waren indes nicht inaktiv. Sie waren sehr bemüht und engagiert. Viele Zuspiele in die Spitzen gerieten jedoch noch zu lang. Einzig die weiten Abschläge von Torhüter Klingelfuss brachten die Rothrister Verteidigung etwas ins wanken. Das Nachsehen hatte die Hintermannschaft der Gäste aber erst nach einer Viertelstunde. Holliger wurde auf der linken Seite angespielt. Dieser bediente den am zweiten Pfosten freistehenden Karkhaneh, welcher den Ball mit dem Vollspann, zur 1:0 Führung, ins rechte obere Eck drosch.
Gleich nach dem Führungstreffer boten sich Rothrist zwei gute Gelegenheiten für den Ausgleich. Klingelfuss parierte allerdings in der 18.Minute den Freistoss von Bühler, sowie den Nachschuss von Peyer sicher. Nur eine Minute später benötigte der Gränicher Keeper aber das Glück des Tüchtigen. In einer Eins gegen Eins Situation, mit Graber, war Klingelfuss bereits geschlagen, jedoch kullerte der Ball am Ende um Haaresbreite am linken Torpfosten vorbei. Somit blieb es bei der knappen, aber aufgrund der kämpferischen und engagierten Leistung sicher nicht unverdienten 1:0 Führung.
Dass dieses 1:0 sehr knapp war, hatte anscheinend gleichfalls das Heimteam bemerkt. Innerhalb von nur fünf Minuten kamen sie zu drei Grosschancen. Die ersten beiden Male scheiterten Holliger und Stauffer entweder am eigenen Unvermögen oder an Papadopoulos. Doch aller guten Dinge sind schliesslich drei. In der 27.Minute trat Müller einen Freistoss von rechts in den Strafraum. Stauffer stieg am höchsten, traf den Ball wunschgemäss mit dem Kopf und liess dem Rothrister Schlussmann keine Abwehrchance.
Dieser 2:0 Führung hatten die Gäste wenig bis gar nichts entgegen zu setzen. Dies weil die Gränicher Verteidiger, allen voran Frey, sehr gut standen und weil die Offensive von Rothrist zu ideenlos agierte. Da brauchte es schon eine Einzelaktion eines Rothrister Stürmers. Dieser tankte sich auf der linken Seite durch und wurde von Steiner zu Fall gebracht. Schiedsrichter Schenk zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Die Gränicher Bank war sich allerdings einig, dass der Pfiff nicht gerechtfertigt war. Am Tatsachenentscheid gab es jedoch nichts mehr zu rütteln und Bühler versenkte den Strafstoss sicher, zum 2:1 Pausenstand.

Karkhanehs zweiter Streich
Gleich nach Wideranpfiff, in der 47.Minute, hätte Nussbaumer für sein Team ausgleichen können. Er scheiterte jedoch im Eins gegen Eins an Klingelfuss. Zehn Minuten später zeigte Karkhaneh, wie es richtig gemacht wird. Nach einem genau getimten Steilpass stand er alleine vor Papadopoulos und liess diesem mit seinem Flachschuss keine Chance.
Die Herrlichkeit des Zwei-Tore-Vorsprungs war aber bald wieder vorbei, denn nach etwas mehr als einer Stunde erzielte Plüss, nach einer Hereingabe von Peyer, das 3:2. Dieses Tor fiel allerdings mehr aus heiterem Himmel, denn die Rothrister wirkten weiterhin ideenlos, was das Spiel gegen vorne betraf. Und nur zwei Minuten nach dem erneuten Anschlusstreffer stellten die Gränicher den alten Abstand wieder her. Cois' Schuss konnte von der Verteidigung noch abgeblockt werden. Gegen Müllers Nachschuss waren aber alle, inklusive Torhüter Papadopoulos machtlos, denn der Ball flog in die rechte hohe Ecke.

Reaktion gezeigt
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Gränichen verwaltete das 4:2 geschickt und Rothrist war nicht in der Lage, die Niederlage noch abzuwenden. Am Ende hätte es ebenso gut und gerne 6:2 heissen können. Köbeli und Stauffer scheiterten aber beide in ihrer Eins gegen Eins Situation am wohl besten Rothrister, an Papadopoulos. Ein 6:2 wäre aber ein zu hoher Sieg gewesen. Die Gränicher waren sicher die bessere Mannschaft und die geforderte Reaktion auf das Erlinsbach Spiel folgte. "Wir sind wieder härter am Mann gewesen und es lief mehr nach vorne, als noch im letzten Spiel", dies die Aussage von Verteidiger Frey. "Jetzt im nächsten Spiel, gegen Suhr, müssen wir schauen, dass wir zu Beginn Defensiv gut stehen und anschliessend offensiv Akzente setzen können. Dann wird alles möglich sein." Dies die weiteren Worte von Frey, dem wohl besten Spieler an diesem Abend auf der Seite der Gränicher. Ein Sieg im nächsten Spiel, gegen das Zweitplatzierte Suhr, ist sicher nicht unrealistisch. Dies aber nur, wenn sich die Gränicher, wie an diesem Abend, auf ihre Stärken besinnen und nicht wieder in ihre alte Lethargie zurück fallen.

FC Gränichen 1 - FC Rothrist 2 4:2
Ort Sportplatz Bänelimatte
Schiedsrichter Schenk Jan, Oberentfelden
Zuschauer 40
Tore 15. Min. 1:0 Karkhaneh
27. Min. 2:0 Stauffer
42. Min. 2:1 Bühler (Foulpenalty)
57. Min. 3:1 Karkhaneh
63. Min. 3:2 Plüss
65. Min. 4:2 Müller

Aufstellung
FC Gränichen
Klingelfuss; Caamano, Frey, Lanz, Steiner F.; Stauffer, Köbeli, Müller, Holliger (60. Iannotti); Karkhaneh (89. Bertschi), Cois (80. Hurter)

Aufstellung
FC Rothrist 2
Papadopoulos K.; Kiefer, Loosli, Wiget, Käser F.; Bühler, Nussbaumer, Lomanno (69. Käser D.), Peyer; Graber, Plüss (69. Djakovic)

Bemerkungen
FC Gränichen 1 ohne Steiner M., Renggli, Füchslin (alle verletzt), Roth Ph. (gesperrt), Scicchitano (Schule), Trost (krank) und Roth B. (ET, nicht eingesetzt).
FC Rothrist 2 ohne Karakushi (gesperrt), Merdanovic, Zaugg, Caronia, Käser S. (alle überzählig) Papadopoulos N. und Schmid (beide nicht eingesetzt).

Gelbe Karten: 40. Graber (Foulspiel), 42. Steiner F. (Foulspiel), 69. Iannotti (Foulspiel), 76. Müller (Foulspiel), 81. Hurter (Foulspiel), 81. Nussbaumer (Foulspiel), 90. Kiefer (Foulspiel).









Der Ansatz
zum Schuss


3:1
und was
daraus wurde: