1. April 2006
Meisterschaft 3. Liga


Gränichen - Mladost Aarau 0:0









Punkt für Punkt im Kampf gegen den Abstieg
Gestärkt durch den Sieg von vor einer Woche und mit viel Selbstvertrauen stiegen die Gränicher in die Partie gegen Mladost Aarau. Im Duell mit dem aktuellen Zweitplatzierten hatten die Mannen vom Trainerduo Wüst/Wüst nichts zu verlieren. Zudem war da noch eine offene Rechnung, denn das Hinspiel, im Aarauer Schachen, ging unglücklich mit 1:0 verloren, obwohl die Wynentaler damals viel mehr Spielanteile hatten.
Wer sich aber als ein Kenner des Aargauer Fussballs bezeichnen darf, der weiss, dass die Spiele gegen Mladost nie einfach sind, da die Spieler oft sehr rustikal zu Werke gehen und die "Fans" nicht gerade der Inbegriff für Objektivität sind. Doch dies sollte die Gränicher nicht beeindrucken. Sie wollten einfach den Sieg und die damit verbundenen drei Punkte.


Krampf und Kampf
Diese drei Punkte schienen aber schon in der vierten Minute in weite Ferne zu rücken. Nach einer Flanke von links, durch Stojanovic, setzte Vasic in der Mitte zu einem herrlichen Fallrückzieher an. Er traf den Ball optimal; jedoch flog dieser genau auf Klingelfuss zu. Kein Problem dachten alle. Doch auch dem sonst sehr souverän und sicher auftretenden Gränicher Keeper unterläuft einmal ein Lapsus. Die Kugel glitt Klingelfuss durch die Hände und fiel hinter ihm zu Boden. Die Aarauer Spieler und Zuschauer waren schon alle am Jubeln, als ihnen Klingelfuss doch noch einen Strich durch die Rechung machte und den Ball mit einem schnellen Reflex von der Linie fischte. Somit wurde der Rückstand verhindert und die Gränicher brauchten nicht schon nach kurzer Zeit gegen die "Mladoster Mauer" anzurennen, die stets gebildet wird, liegen sie einmal in Führung.
Nach diesem Aufreger zum Beginn der Partie lief lange Zeit nichts mehr. Zwar gab es einige harte Zweikämpfe und viele Laufduelle. Eine zählbare Chance schaute dabei aber weder für das eine, noch das andere Team heraus. Erst exakt nach einer halben Stunde profitierte Mladost erneut von einem Gränicher Lapsus. Die Verteidigung war zu weit aufgerückt, so dass sie mit einem einzigen Pass schachmatt gesetzt wurde. Stojanovic konnte alleine auf Klingelfuss losziehen, brachte aber im Endeffekt den Ball nicht am nun wieder hervorragend agierenden Torhüter vorbei.
Zwölf Minuten später dieselbe Situation. Dieses Mal scheiterte Jovicic im Eins gegen Eins am Gränicher Schlussmann und auch den Nachschuss konnte der Gästespieler nicht im Tor unterbringen, denn da stand ihm Verteidiger Roth im Weg.
Bis zur ersten nennenswerten Chance der Gränicher mussten sich die Zuschauer bis in die 45.Minute gedulden. Müllers Schuss wurde allerdings abgelenkt und zischte daher knapp am Torpfosten vorbei. Die daraus resultierende Ecke brachte ebenfalls noch einmal Gefahr für das Tor von Mladost. Cois' Abschluss landete jedoch direkt in den Armen von Vranjes.

Gränichen rannte an, Mladost zog sich zurück
Für die Gränicher war klar, dass in der zweiten Halbzeit mehr von ihnen kommen musste. Und gleich zwei Minuten nach Wideranpfiff hatte Müller eine gute Gelegenheit. Sein Freistoss, zentral vor dem Tor, landete aber in der Mauer. Danach folgten zwölf ereignislose Minuten. Gränichen war zwar bemüht, einen schönen Spielaufbau zu pflegen. Doch das Terrain hatte bereits gelitten und mit dem einsetzenden Regen wurde das Spiel nicht einfacher. Deshalb probierte es Caamano in der 59.Minute mit einem probaten Mittel - einem Schuss aus der Zweiten Reihe. Vranjes, im Tor von Mladost, war aber auf dem Posten und hielt den Ball sicher fest.
Das Heimteam versuchte es jetzt wieder mit schön Spielen und Einzelaktionen. Beides war aber nicht von Erfolg gekrönt, denn immer wieder blieben die Gränicher Spieler in der gegnerischen Abwehr hängen oder die Zuspiele kamen zu ungenau, so dass sie auf dem nassen und glitschigen Terrain unerreichbar wurden. Die Gäste ihrerseits waren nur noch auf Konter aus. Diese endeten jedoch meistens im Abseits oder die Zuspiele waren zu lang, so dass sie problemlos von der Gränicher Hintermannschaft abgefangen werden konnten.
Je länger das Spiel dauerte, desto mehr kam das Gefühl auf, dass eine Standardsituation dieses Spiel entscheiden könnte. Und genau so kam es in der 75.Minute. Cois wurde steil geschickt und hatte die Gelegenheit, alleine auf Vranjes los zu ziehen. Im Strafraum wurde der Gränicher Spielführer von Nikolic unsanft von den Beinen geholt, so dass dem Schiedsrichter nichts anders übrig blieb, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, und Nikolic mit der roten Karte vom Platz zu stellen. Pikantes Detail: Es war Nikolic' erste und einzige Aktion im gesamten Spiel, denn er wurde erst eine Minute zuvor eingewechselt. Augenblicklich lag die gesamte Verantwortung bei Karkhaneh, denn er setze sich die Kugel zurecht. Der Aarauer Keeper wäre geschlagen gewesen, doch der Ball prallte an die Latte und somit blieb es weiterhin beim 0:0.

Hektische Schlussphase
Mit der Wut im Bauch, die Führung nicht erzielt zu haben und mit der numerischen Überlegenheit wollten die Gränicher doch noch das 1:0 erzielen. Für das Heimteam war es aber sehr schwer, sich gegen die nun noch defensiver stehenden Aarauer durchzusetzen. Und dennoch gelang es den Gränichern zweimal. Nach einem Einwurf von Holliger spielten sich Müller und Karkhaneh mit einem Doppelpass herrlich durch die gegnerische Hintermannschaft. Müllers Schuss streifte allerdings nur die Lattenoberkante. Wenige Minuten später, es lief bereits die Nachspielzeit, versuchte sich Holliger mit einem Dribbling durchzusetzen. Dies gelang ihm, doch als er zum Schuss ansetzen wollte, wurde er im Strafraum unsanft von den Beinen geholt. Schiedsrichter Schulthess sah hingegen keine Regelwidrigkeit und lss weiterspielen. Da half alles Reklamieren der Gränicher nicht, auch wenn ein zweiter Strafstoss sicher gerechtfertigt gewesen wäre.
Am Ende waren die Gränicher enttäuscht, denn an diesem Abend wäre es durchaus möglich gewesen, alle drei Punkte auf der heimischen Bänelimatte zu behalten. Dies jetzt nicht nur aufgrund des verschossenen Elfmeters. Mladost Aarau war nicht der erwartet starke Gegner. Von einem zweitplatzierten Team hätte zweifellos mehr erwartet werden dürfen. Doch es bringt nichts, jetzt das Wenn und Aber abzuwägen. Das 0:0 ist Tatsache und das Positive ist sicher, dass die Gränicher seit sechs Spielen ungeschlagen sind und absolut mit den Teams mithalten können, die auf den vorderen Rängen platziert sind.

FC Gränichen 1 - FC Mladost Aarau 1 0:0

Ort

Sportplatz Bänelimatte
Schiedsrichter Schulthess Hansjörg, Neuenhof
Zuschauer 40
Tore Fehlanzeige

Aufstellung
FC Gränichen 1
Klingelfuss; Caamano, Frey, Roth Ph., Steiner F.; Stauffer (46. Iannotti), Trost (84. Füchslin), Müller, Holliger; Karkhaneh, Cois

Aufstellung
FC Mladost Aarau 1
Vranjes; Blagojevic B (74. Nikolic)., Stankovic (65. Lazarevic), Jovicic, Cirkovic; Djordjic, Savic, Lujic, Glagovac; Stojanovic, Vasic

Bemerkungen
FC Gränichen 1 ohne Rompietti, Steiner M., Renggli, Bärtschi (alle verletzt), Lanz (rekonvaleszent), Hurter, Scicchitano (beide nicht im Aufgebot), Roth B. (2.Mannschaft), Fischer (ET) und Köbeli (beide nicht eingesetzt). 75. Karkhaneh schiesst Foulelfmeter an die Latte.
FC Mladost Aarau 1 ohne Blagojevic S. (ET), Kasemovic und Karadzic (alle nicht eingesetzt).

Gelbe Karten: 21. Stauffer (Foulspiel), 38. Frey (Foulspiel), 68. Müller (Foulspiel), 79. Stojanovic (Reklamieren), 80. Karkhaneh (Foulspiel).
Rote Karte: 75. Nikolic (Notbremse).