Die erste Mannschaft des FC Gränichen als gutes Omen für die Schweizer Fussball Nati?

Am Sonntag vor einer Woche trennten sich der FCG und Mladost Aarau im Spitzenkampf 0:0 Unentschieden. Sechs Tage später spielte die Schweizer Nationalmannschaft gegen das "grosse" Frankreich ebenfalls 0:0. Beide Schweizer Mannschaften sicherten sich diesen Punkt mit einer geschlossenen und kämpferischen Mannschaftsleistung. Dieser Punkt bringt aber beiden Teams nur etwas, wenn sie ihr folgendes Spiel gewinnen. Wiederum spielte der FC Gränichen zuerst. Der Gegner, am Dienstag 29.März 2005, hiess SC Schöftland 2. Wie Zypern, der Gegner der Schweizer Nati, ist Schöftland in der hinteren Region der Tabelle zu finden. Jedoch unterschätze nie deinen Gegner. Dies wissen nicht nur die Profifussballer, die das Ziel haben, an die WM 2006 zu fahren, sondern auch die 3.Liga-Spieler von Gränichen, die sich einen Platz in der Aufstiegspoule zur 2.Liga sicher wollen. Für beide Mannschaften, Gränichen und die Schweiz, galt also: Verlieren verboten!
In der Startphase des Spiels Gränichen gegen Schöftland 2 hatte das Gästeteam mehr vom Spiel, sofern man zum Beginn der Partie von einem Spiel sprechen konnte. Der Rasen war in der Mitte nach kurzer Zeit bräunlich und rundherum blieb der Ball oft in den grossen Pfützen stecken. Wie gesagt, die Schöftler waren mehr in Ballbesitz, doch gefährlich wurde es am Anfang nie vor dem Gehäuse des im Gränicher Dress debütierenden Pascal Sofia.
Genau in der 15.Minute herrschte ein erstes Mal Torgefahr. Es war dies der erste Vorstoss der Hausherren. Holliger lief die linke Seite entlang, spielte den Ball zu Roth in den Strafraum, dieser setzte sich gegen die Verteidigung durch und stocherte den Ball, vorbei am Torhüter, in die nahe Ecke. Das Heimteam war mit diesem 1:0 also auf Kurs.
Nur vier Minuten später hätte Rompietti gar auf 2:0 erhöhen können. Er konnte alleine auf den Schöftler Schlussmann losziehen. Allerdings wurde er noch im letzten Moment beim Abschluss gestört.
In der 24.Minute war das 2:0 Tatsache. Nach einem Foul an Cois, im Strafraum, zeigte der Schiedsrichter ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt. Der Fairness halber sei gesagt, dass der Schöftler Verteidiger klar den Ball spielte und Cois erst im Nachhinein berührte. Dies sagte Cois auch selbst, im Gespräch nach dem Spiel. Die Gränicher, im Speziellen Florian Müller, nahmen das Geschenk des nicht sehr souverän auftretenden Schiedsrichters natürlich dankend an. Der jüngste Gränicher Spieler auf dem Feld übernahm die Verantwortung und traf, wenn auch mit etwas Glück, zur 2:0 Führung.
Bis kurz vor der Pause lief bei beiden Mannschaften nicht mehr viel. Gränichen ruhte sich auf dem 2:0 Vorsprung aus und Schöftland tauchte nie gefährlich vor dem Gränicher Tor auf. Doch plötzlich, in der 37.Minute, sah sich Debütant Sofia im Eins gegen Eins gegen die Nummer elf des Gästeteams. Aeberhard wurde steil geschickt und liess dem Gränicher Keeper mit seinem Lupfer keine Chance. Die Freude über den Anschlusstreffer dauerte beim SCS aber nicht lange, denn in der 43.Minute schoss Caamano, auf Vorarbeit von Cois, mit einem schönen Schlenzer in die linke untere Ecke, das 3:1. Somit stimmte der "Fahrplan" der Gränicher immer noch, denn zwei Tore Vorsprung sollten doch etwas beruhigend wirken.
Ja, sollten… Zwei Minuten nach Wideranpfiff schoss der in der Halbzeit eingewechselte Heiniger das 3:2 für Schöftland. Völlig freistehend im Strafraum verwertete er die Vorlage von Würgler.
Klar, dass die Gäste nun auch noch das 3:3 wollten. Zu vielen Chancen kamen sie allerdings nicht, da sie im Spielaufbau oft ungenau waren und sich das Heimteam gegen den Ausgleich stemmte. Die Mannen von der Bänelimatte versäumten es allerdings, den Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen. Florian Müller sah seinen Gewaltshammer in der 48.Minute vom gegnerischen Torhüter pariert. Rompietti rutschte in der 65.Minute in aussichtsreicher Position am Ball vorbei. Köbeli musste ebenfalls zusehen, wie sein Kopfball in der 72.Minute den Weg nicht ins Tor fand. Und zu guter Letzt rettete Grassi noch auf der Linie, nachdem Liniger im Schöftler Tor von Rompiettis wuchtigem Kopfball schon geschlagen gewesen war. So kam es, wie es kommen musste. In der 77.Minute fiel der Ausgleichstreffer. Crivellari versenkte den vom Schiedsrichter ebenfalls geschenkten Elfmeter sicher. Geschenkt deswegen, weil Würgler die Sportart verwechselte und sich mit einer Art Kopfsprung in die Pfütze legte. Oder einfacher gesagt: Es war eine lupenreine Schwalbe.
Bei diesem 3:3 blieb es bis zum Schluss. Die Gränicher waren, vom Resultat her gesehen, über weite Phasen des Spiels ein gutes Omen für die Schweizer Nationalmannschaft. Jedoch wird immer erst abgerechnet, wenn der Schiedsrichter die Partie abpfeift.
Gränichen hätte gegen diesen Gegner alle drei Punkte mitnehmen müssen! Nun wurde der Abstand zu den Aufstiegspouleplätzen etwas grösser und das Unentschieden gegen den Mitkonkurrenten Mladost brachte im Grunde genommen nichts.
Besser gemacht hat es da die Schweizer Nationalmannschaft. Ihre Leistung gegen Zypern war zwar wenig berauschend, wie diejenige von Gränichen gegen den SC Schöftland 2. Jedoch gewann die Nati ihr Spiel mit 1:0 und ist in der Tabelle immer noch ganz vorne mit dabei.
Die erste Mannschaft des FC Gränichen war also nur zum Teil ein gutes Omen für die Schweizer Nationalmannschaft. Doch wer weiss, vielleicht ist es am kommenden Wochenende genau umgekehrt und die Gränicher verlassen am Ende das Spielfeld als Sieger, genau so, wie die Schweiz gegen Zypern. Wünschen würde man es ihnen, denn der Gegner, Entfelden 1a, belegt den von ihnen so heissbegehrte Aufstiegspouleplatz.


FC Gränichen - SC Schöftland 2 3:3 (3:1)

Ort

Sportplatz Bänelimatte

Zuschauer

70

Tore

15.Min. 1:0 Roth
24.Min. 2:0 Müller Florian (Elfmeter)
37.Min. 2:1 Aeberhard
43.Min. 3:1 Cois
47.Min. 3:2 Heiniger
77.Min. 3:3 Crivellari (Elfmeter)

Aufstellung FC Gränichen

Sofia / Steiner / Müller Thomas / Neumann / Seiler (46. Köbeli) / Caamano (68. Iannotti) / Roth / Müller Florian / Holliger / Cois / Rompietti (74. Wüst)

Aufstellung SC Schöftland 2

Liniger / Crivellari / Mathys / Kern / Hilfiker / Müller (46. Heiniger) / Grassi / Aeberhard / Lüscher / Märki (64. Dätwyler) / Würgler

Absenzen FC Gränichen

Lanz René / Klingelfuss Jürg

Absenzen SC Schöftland 2

Hochuli Peter, Lüscher Rod und Santiago Carlos (alle abwesend)

Gelbe Karten

19.Min. Rompietti (Reklamieren), 28.Min. Seiler (Foulspiel), 29.Min. Caamano (Reklamieren), 53.Min. Müller Thomas (Unsportlichkeit)