Vom Linienrichter zum Matchwinner
Einzig die Absage des B-Junioren Spiels und die Tatsache, dass der FC Gränichen viele verletze und gesperrte Spieler hat, ermöglichten es Dario Trost und Maurus Hurter am Pfingstsamstag in der ersten Mannschaft zu spielen. Letzterer durfte von Beginn weg im Sturm neben Cois agieren. Trost musste zuerst mit der Rolle als "Linienrichter" Vorlieb nehmen. Der noch nicht einmal 16Jährige sah, wie seine Kollegen zu Beginn der Partie mehr Schon- und Magerkost, als schönen Fussball zeigten.
Bis zur ersten Chance verging eine knappe Viertelstunde. Hurter liess auf der linken Seite den Ball zu Iannotti abprallen. Dieser bediente mit einem schönen Seitenwechsel den freistehenden Caamano, der aber aus sieben Metern neben dem Tor vorbei schoss.
Eine typische Szene für das Gränicher Spiel folgte in der 19.Minute. Eine viel zu kurz geratene Rückgabe eines Kölliker Verteidigers konnte von Cois abgefangen werden. Er schlug aber schlussendlich über den Ball, so dass am Ende keine Gefahr für das Tor von Giardino bestand.
Kurz vor Ablauf einer Halbenstunde durfte sich "Linienrichter" Trost ein erstes Mal freuen. Lanz hatte gerade das 1:0 für Gränichen erzielt. Er verwertete den von Müller getretenen Corner per Kopf. Kurze Zeit später hatte Iannotti die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Er spielte sich mit seiner Schnelligkeit auf der linken Seite durch, drang in den Strafraum und wurde dort unsanft mit einem Rempler zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter, der vom Äusseren her an André Bucher erinnerte (Brille mit orange-roten Gläsern und blondes Haar) liess aber weiter spielen. Einige Minuten später stand wiederum Iannotti im Mittelpunkt des Geschehens. Auch dieses Mal hätte er fast ein Tor erzielt, jedoch nicht das 2:0, sondern das 1:1. Sein Klärungsversuch, nach einer Ecke für Kölliken, landete aber zum Glück nicht im Tor, sondern nur an der Lattenkreuzumrandung.
Nun kam die Zeit des Jungtalents von Gränichen. Trost wurde seinen Job als "Linienrichter" los, denn er durfte sich in der Pause warm machen und die zweiten 45 Minuten im zentralen Mittelfeld spielen. Der kleine Junge mit dem Wuschelkopf fügte sich gut in die Mannschaft ein und wusste, was er zu tun hatte. Geschickt konnte er ein paar Bälle verteilen. Seine Teamkollegen schlugen aber keinen Profit daraus.
Erst ein langer Ball von Lanz, in der 53.Minute, brachte das erste Mal Gefahr für das Kölliker Tor in der zweiten Halbzeit. Alle verpassten den Ball, so das Iannotti alleine auf Giardino losziehen konnte. Er drosch den Ball aber über das Tor, so dass es weiterhin beim 1:0 blieb.
Besser wurde es fünf Minuten später von einem Kölliker gemacht. Lanz wollte mit einem Seitenwechsel den freistehenden Steiner anspielen. Allerdings missriet ihm sein Zuspiel gänzlich, so dass Feller den Ball problemlos stoppen konnte. Mit seinem Abschlussversuch bezwang er den Gränicher Schlussmann Roth allerdings noch nicht. Erst Lüthy war mit seinen Nachschuss erfolgreich.
Nach dem Ausgleichstreffer lief einige Zeit nichts mehr. Die Gränicher waren auf der einen Seite viel zu ungenau im Spielaufbau und auf der anderen Seite wussten sich die Kölliker oft nur mit einem Foulspiel zu helfen, was den Spielfluss nicht förderte. So brachte wiederum eine Ecke, in der 75.Minute, getreten von Müller, die grösste Gefahr für das Gehäuse von Kölliken. Cois scheiterte allerdings mit seinem wuchtigen Kopfball am gut reagierenden Kölliker Torhüter.
Nach dieser Aktion plätscherte das Spiel weiter dahin. Es hatten sich wohl auch schon alle mit dem Unentschieden abgefunden, als Lanz auf der rechten Seite Cois steil schickte. Der Gränicher Captain tankte sich bis zur Grundlinie durch, spielte den Ball in die Mitte und fand dort… richtig, den Jüngsten auf dem Spielfeld! Trost drückte den Ball in der 93.Minute zum 2:1 Sieg für Gränichen über die Linie. Seine Mitspieler eilten sofort zu ihm, um sich mit ihm zu freuen, und ihm zu seinem ersten Drittligator in einem Punktespiel zu gratulieren.
Dario Trost meinte nach dem Spiel: "Ich bin natürlich überglücklich, dass ich dieses Tor erzielen konnte. Ich sah, dass Cois auf der rechten Seite alleine kommt. Da bin ich in der Mitte mitgelaufen und habe den Ball erhalten. Es ist ein gutes Gefühl, dieses Tor erzielt zu haben, da es die letzte Spielminute war und auch noch das Siegestor."
So konnten die Gränicher am Ende doch noch mit einem Bierchen in der Garderobe feiern, auch wenn sie keineswegs gut gespielt hatten. Aber, wen interessiert dies am Ende noch, wenn man gewonnen hat. Zudem war es das letzte Spiel der Gränicher in dieser Saison, welche sie auf dem vierten Rang abschliessen.
Die kommende Saison beginnt im Sommer 2005. Dann wird ein neuer Angriff genommen, endlich einmal die Aufstiegsspiele zu erreichen.
FC Gränichen - FC Kölliken 2 |
2:1 (1:0) |
Ort |
Sportplatz Bänelimatte |
Zuschauer |
60 |
Tore |
28. Min. 1:0 Lanz 58. Min. 1:1 Lüthy 93. Min. 2:1 Trost |
Aufstellung FC Gränichen |
Roth Bernhard / Köbeli / Füchslin (46. Steiner) / Lanz / Seiler / Caamano (80. Frey) / Roth Philipp / Müller / Iannotti / Cois / Hurter (46. Trost) |
Aufstellung FC Kölliken 2 |
Giardino / Lehner / Bühler / Hofer / Sommer / Reck / Lüthy (80. Beutler) / Haller / Figueiredo (46. Feller) / Stutz / Duss (75. Flück) |
Absenzen FC Gränichen |
Rompietti (gesperrt), Klingelfuss (verletzt), Holliger, Stauffer |
Gelbe Karten |
38.Min. Reck (Foulspiel), 70.Min. Lüthy (Hands), 85.Min. Cois (Ball wegschlagen), 92.Min. Iannotti (Schwalbe?) |
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