Am letzten Samstag war es wieder so weit. Das Wynental-Derby stand vor der Türe. Der FC Gränichen hatte dieses in der Vorrunde mit 1:0 gewonnen. Die Spieler von Menzo Reinach wollten natürlich Revanche nehmen und somit wurde zum Tanz geladen.
Nachdem es die ganze Woche über immer wieder geregnet hatte, erwarte man ein schwer bespielbares Terrain. Was sich in Menziken allerdings Rasen nannte, war schlichtweg eine Frechheit! Das Gras: viel zu hoch. Und überall hatte es Löcher, als hätten Golfspieler ihre Abschläge darauf geübt. Es wurde also nicht zum Tanz, sondern viel mehr zum K(r)ampf geladen.
Den Gränichern gelang in der Anfangsphase gar nichts. Viele Bälle versprangen und wurden unkontrollierbar, was dazu führte, dass es etliche Fehlpässe gab. So wurde den Reinachern der Ball immer wieder geschenkt. Diese konnten davon aber nicht profitieren, denn auch sie taten sich auf dem "Acker" schwer.
Somit mussten Standardsituationen für die Gefahr vor den Toren hinhalten. Die Gefahr schien sich allerdings nur vor dem Tor der Gränicher aufzubauen, hatte Menzo Reinach in der ersten halben Stunde doch 2 Ecken und 3 Freistösse, während für Gränichen nichts dergleichen zu notieren war.
Bis auf die letzte Ecke von Menzo, in der 30.Minute, herrschte allerdings keine Gefahr für die Mannen von Gilles Säuberli. Diese letzte Ecke wurde von Tunaj zu Lokaj verlängert. Dieser köpfte den Ball aus zirka 9 Metern an die Latte. Anstatt aber auf den Abpraller zu gehen, standen zahlreiche Reinacher Spieler völlig perplex im Strafraum der Gränicher und schauten zu, wie der Gästetorwart den Ball unter Kontrolle bringen konnte.
Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit "gehörte" dann den Gränichern. In der 37.Minute nützte Iannotti einen Fehler seines Gegenspielers aus und konnte aus halbrechter Position auf das Tor schiessen. Sein Schuss flog allerdings direkt in die Arme des Menzo-Schlussmann. Fünf Minuten später ereignete sich Seltsames auf der Fluckmatt. Die erste und einzige vernünftige Kombination des Spiels war zu sehen. Der FC Gränichen liess den Ball über fünf Stationen nahezu direkt laufen, ehe der Ball zu Müller gelang. Dieser setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch. Der Schuss huschte jedoch wenige Zentimeter am Tor vorbei.
Den Zuschauern wurde in den ersten 45 Minuten wirklich nichts Erwärmendes zu den fast schon eisigen Temperaturen geboten. In der zweiten Halbzeit ging das Kampf- und Krampfspiel weiter. Die aus der ersten Halbzeit zusätzlich entstandenen Löcher liessen leider auf kein besseres Derby hoffen. Und so kam es auch.
In der 47.Minute war es wiederum eine Standardsituation, die für Gefahr sorgte. Roth verlängerte einen von Iannotti getretenen Corner zu Cois. Dieser traf den Ball, fünf Meter vor dem Tor, allerdings nur mit dem Schienbein, was den Ball neben dem Tor landen liess.
Gilles Säuberli, seines Zeichens Trainer des FCG, verzweifelte nach dieser Chance nicht das erste Mal an der Seitenlinie. Was sollte er noch machen? Selber spielen konnte er nicht. Aber, er konnte noch den letzten Wechsel vollziehen. In der 65.Minute schickte Säuberli Frey auf das Feld. Nur eine Minute später stand genau dieser Mann im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einer Flanke von Prima kam der junge Gränicher frei zum Kopfball und oh Wunder, der Ball lag im Tor! Der Torjubel blieb dem eben eingewechselten Frey jedoch verwehrt, da der Schiedsrichter ein Stossen von dem vermeintlichen Torschützen gesehen hatte und somit auf Foul, anstatt auf Tor entschied.
Nur, aufgeschoben war nicht aufgehoben. Knapp eine Viertelstunde später durfte Frey doch noch jubeln. Nach einem heillosen Durcheinander im Strafraum von Menzo Reinach kam der Ball schlussendlich von Rompietti zum freistehenden Frey. Dieser schob den Ball am Torwart vorbei, zum nicht ganz unverdienten 0:1 für die Gränicher.
Bei diesem Resultat blieb es bis zum Schlusspfiff. Menzo Reinach konnte nach der Führung der Gränicher nicht mehr reagieren und auch sonst brachten sie in der zweiten Halbzeit keine Gefahr vor das gegnerische Tor.
Die Gränicher Spieler und der Trainer freuten sich natürlich sehr über den zweiten Sieg im zweiten Spiel der Rückrunde. Und der Gränicher Trainer hatte alles richtig gemacht, waren nämlich mit Rompietti und Frey zwei Einwechselspieler massgeblich am Sieg beteiligt.
FC Menzo Reinach - FC Gränichen 0:1 (0:0)
Ort:
Sportplatz Fluckmatt, Menziken
Zuschauer:
50
Tor:
81.Min. 0:1 Frey
Aufstellung FC Menzo Reinach: Kasper / Lokaj / De Pietro / Tunaj L. / Caputo / Sladoja / Redzepi / Del Prestito / Tunaj R. / Störk / Ricci
Aufstellung FC Gränichen : Klingelfuss / Stauffer / Neumann / Prima / Köbeli / Seiler / Cois / Iannotti / Lepore / Müller / Roth
Auswechslungen FC Menzo Reinach:75.Min. Flammia für Ricci / 83.Min. Mulaj für Redzepi / 86. Min. Dalipi für Lokaj
AuswechslungenFC Gränichen:45.Min. Rompietti für Neumann / 57.Min. Wüst für Lepore / 65.Min. Frey für Iannotti
Bemerkungen: Absenzen FC Gränichen:Steiner Fabio (verletzt) / Gelbe Karten:80.Min. De Pietro und Redzepi (beide reklamieren)